Signifikant niedrigere Blutwerte - Antihypertensiva besser abends schlucken!
Dass die abendliche Einnahme von Antihypertensiva in doppelter Hinsicht, nämlich für die Reduktion des Blutdrucks und des kardiovaskulären Risikos, von Vorteil ist, glauben spanische Forscher um Dr. Ramon Hermida aus Vigo mit neuen Studiendaten belegen zu können.
An ihrer jüngst veröffentlichten Studie waren 661 Hypertoniker mit chronischer Nierenerkrankung beteiligt, die ihre antihypertensive Medikation entweder - wie allgemein üblich - komplett am Morgen oder mindestens ein Antihypertensivum am Abend einnahmen.
Nach einer Beobachtungsdauer von 5,4 Jahren kamen die Untersucher zu
dem Ergebnis: Hypertoniker mit abendlicher Einnahme der Medikation hatten, dokumentiert per Langzeit-Blutdruck-messung, nicht nur signifikant niedrigere nächtliche Blutdruckwerte. Auch ihr Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse war relativ um etwa 70% niedriger als das von Patienten, die ihre Arznei morgens schluckten.
Die aktuelle Analyse ist eine Substudie der vor etwa einem Jahr veröffentlichten MAPEC-Studie, an der insgesamt 2156 Patienten mit Bluthochdruck beteiligt waren. Die Ergebnisse der Hauptstudie entsprechen denen der aktuellen Substudie: Im Gesamtkollektiv waren in der Gruppe der Hypertoniker mit abendlicher Einnahme 68 von einem kardiovaskulären Ereignis betroffen, im Vergleich zu 187 in der Gruppe mit morgendlicher Tabletten-Einnahme. Der Unterschied entspricht einer relativen Reduktion um etwa 60%. (ob)
Chronobiology International 2010,27:1629