Metaanalyse am Hüft- und Kniegelenk Arthrose-Schmerz mit Glucosamin aufhalten?
Hüft- und Kniearthrosen werden häufig mit Analgetika und NSAR behandelt, aber diese Medikamente führen v.a. in der Langzeitanwendung häufig zu ernsten Nebenwirkungen. Deshalb sind Alternativen gefragt und in den letzten zehn Jahren wurden die Knorpelbestandteile Glucosamin und Chondroitin zunehmend in Leitlinien empfohlen und von Hausärzten und Rheuma-tologen häufig verordnet. Zudem besorgen sich viele Patienten die freiverkäuflichen Präparate selbst und hoffen, damit ihre Arthrose bessern oder aufhalten zu können.
Oral appliziertes Chondroitin oder Glucosamin wird im Darm teilweise absorbiert, und ein gewisser Prozentsatz davon soll in die arthrotisch veränderten Gelenke gelangen und dort den Knorpelverlust ausgleichen. Um herauszufinden, ob die beiden Arthrose-Therapeutika diesen Erwartungen tatsächlich gerecht werden, führte die Arbeitsgruppe um SIMON WANDEL vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern eine Metaanalyse durch. Berücksichtigt wurden zehn Studien, in denen mehr als 3800 Patienten mit Hüft- oder Knierarthrose Glucosamin, Chondroitin, eine Kombination aus beidem oder Placebo erhielten. Primärer Endpunkt war die Schmerzintensität, sekundärer Endpunkt die radiologische Veränderung des Gelenkspalts.
Es stellte sich heraus, dass weder Glucosamin noch Chondroitin oder die Kombination aus beiden Substanzen die Gelenkschmerzen wirksamer reduzierten als Placebo. Auf die Verschmälerung des Gelenkspalts hatten die Substanzen ebenfalls keinen Einfluss, so die Autoren.