Expertenpapier B12 & Co. gegen Schlaganfall
Studien zur Effizienz einer Folsäure- oder Vitamin-B12-Substitution in der Prävention von neuropsychiatrischen Erkrankungen lieferten teils sehr widersprüchliche Ergebnisse. Eine deutschsprachige Expertengruppe nahm die Daten noch einmal unter die Lupe.
Die Auswertung zeigte, dass eine Folsäuresubstitution zur Primär- und Sekundärprävention eines Schlaganfalls durchaus sinnvoll ist, schreiben die Autoren.
Als erfolgreich haben sich demnach täglich 2,5 mg Folsäure oral erwiesen. Die Kombination mit Vitamin B12 (min. 15µg/d) kann zusätzlich nutzen.
Bei Patienten mit Demenz und Depression empfehlen die Experten, die Folat-, Vitamin B12- und Homocystinspiegel zu bestimmen. Auch unter antiepileptischer oder l-Dopa-Therapie sollten die Werte regelmäßig kontrolliert werden, da pathologische Verschiebungen möglich sind. Sind die werte klinisch auffällig, raten die Kollegen zur Substitution. Bei Depressiven kann von vorne herein eine Folsäuregabe infrage kommen, da es Hinweise für antidepressive Effekteder Aminosäure gibt.
Keine Evidenz dagegen gibt es für einen Benefit durch Folsäure bei Schizophrenie, bipolarer Störung oder multipler Sklerose.