Pathogenetisch orientierte Therapie mit Benfotiamin (Vitamin B1)
133 Patienten erhielten über sechs Wochen 300 mg oder 600 mg Benfotiamin einmal täglich (ITT). Primärer Endpunkt war der NSS (Neuropathy Symptom Score nach Young). Er verbesserte sich unter Benfotiamin signifikant sowohl in der Per-Protocol-Analyse (p = 0,333) als auch in der Intent-to-Treat-Analyse (p=0,055). Auch beim sekundären Endpunkt TSS (Total Symptom Score) zeigten sich Verbesserungen, und zwar am ausgeprägtesten beim Symptom "Schmerz", gefolgt von den Symptomen "Taubheit" und "Brennen", so Stracke. Insgesamt war die Wirkung von Benfotiamin unter der höheren Dosierung am stärksten ausgeprägt und nahm mit der Behandlungsdauer zu, betonte Stracke. Auch in der höheren Dosierung sei die Behandlung außerordentlich gut verträglich gewesen.
In weiteren Studien wurden Verbesserungen der Nervenfunktion, zum Beispiel der Nervenleitgeschwindigkeit, sowie günstige Effekte bei alkoholischer Polyneuropathie nachgewiesen. Experimentelle Studien weisen auf gefäßprotektive Wirkungen von Benfotiamin z.B. bei diabetischer Nephropathie und Retinopathie hin, fasste Stracke zusammen.