Variable Bettgehzeit macht Kinder dumm - Gefährlicher Effekt fürs ganze Leben?
Die Epidemiologen stützen sich bei ihrer Arbeit auf die Daten von 11 178 Teilnehmern der UK Millenium Cohort Study, deren Mütter zur Bettgehzeit im Alter von drei, fünf und sieben Jahren Stellung genommen hatten. Außerdem überprüfte man im Alter von sieben Jahren die Leistung der Kinder im Lesen, Rechnen und im räumlichen Vorstellungsvermögen.
Kinder, die im Alter von drei Jahren zu unregelmäßigen Zeiten ins Bett gingen, schnitten in allen drei Testverfahren schlechter ab. Auch das Fehlen fester Schlafenszeiten während der gesamten Messperiode wirkte sich bei Mädchen, nicht aber bei Jungen ungünstig auf die kognitive Leistung aus. Dafür beobachtete man bei den Buben eine Assoziation zwischen „chaotischen“ Schlafzeiten an zwei Messzeitpunkten (3, 5 oder 7 Jahre) und schwachen Leistungen.
Die Studienautoren vermuten, dass es in der frühen Kindheit eine sensible Periode gibt, in der mangelnde „Bettroutine“ die kognitive Entwicklung beeinträchtigt. Hinzu kommen offenbar kumulative Effekte über längere Zeiträume. Schlafmangel oder ein ungünstiger Rhythmus könnte die Plastizität des kindlichen Gehirns beeinträchtigen und das Abspeichern neuer Information behindern.
Die Epidemiologen möchten aber auch nicht ausschließen, dass die unregelmäßigen Bettgehzeiten der Kinder eine Folge stressbeladene Familienverhältnisse waren, die ihrerseits die Kognition der Kinder beeinträchtigten.
rft
Yvonne Kelly et al., J Epidemiol Community Health 2013: online first