Neue Erkenntnisse zur Ursache des Parkinsonzitterns
DÜSSELDORF. Unter der Leitung des Düsseldorfer Neurologen Professor Alfons Schnitzler untersuchte ein Team Parkinsonpatienten, denen im Rahmen einer Hirnschrittmachertherapie Elektroden in den Nucleus subthalamicus implantiert wurden, teilt das Uniklinikum Düsseldorf mit. Neben der Behandlung der Parkin-
sonkrankheit kann von den Elektroden auch eine Registrierung der Nervenzellaktivität in dieser Region erfolgen, was an vielen Zentren zur Untersuchung der Krankheitsmechanismen genutzt wird.
Die Düsseldorfer Arbeitsgruppe hat nun gleichzeitig auch die Aktivität der gesamten Großhirnrinde mithilfe der Magnetenzephalografie (MEG) und die Aktivität der zitternden Muskeln abgeleitet (Brain 2013, online 22. Oktober).
Dieses Vorgehen erlaubt eine millisekundengenaue und räumlich präzise Untersuchung der Kopplung zwischen der tiefen Hirnregion, der Großhirnrinde und der Muskelaktivität. Das Parkinsonzittern tritt immer dann auf, wenn die Kopplung zwischen der tiefen Hirnregion und der Großhirnrinde besonders stark ausgeprägt ist. Der Rhythmus dieses „gemeinsamen Zitterns“ war dabei exakt der Rhythmus des Parkinsontremors.
Die Befunde der Studie belegen damit, dass die abnorme Kopplung zwischen den Hirnregionen mit dem Parkinsonzittern zusammenhängt, heißt es in der Mitteilung der Düsseldorfer Universität. Die Forscher wollen die gewonnenen Erkenntnisse nun nutzen, um die Hirnschrittmachertherapie, die schon heute eine äußerst erfolgreiche Behandlungsoption bei Parkinson ist, noch weiter zu optimieren. (eb)