Mangelsituation bei jedem zweiten Deutschen Nicht nur die Knochen benötigen Vitamin D
Vitamin D sollte zu 80% über das UV-B-Licht der Sonne in der Haut induziert und zu 10-20% durch die Ernährung mit Fisch, Eiern oder Pilzen dem Körper zugeführt werden, erklärte Priv.-Doz. Dr. Stefan Pilz, Graz/Österreich. Das reicht, wenn ein 25(OH)D-Serumspiegel > 30 ng/ml erreicht wird. Als optimal gelten Werte zwischen 30 und 35 ng/ml. Die Wirklichkeit sieht in Deutschland allerdings anders aus: fast jeder Zweite unterschreitet den Wert von 20 ng/ml und befindet sich damit in einer Mangelsituation (Hintzpeter B et al. Eur J Clin Nutr. 2008; 62: 1079-1089). Besonders niedrig (10 ng/ml) sind die 25(OH)D-Spiegel bei Bewohnern geriatrischer Einrichtungen.
Das Defizit wegen fehlender endogener Synthese sollte durch täglich 800-2000 I.E. Vitamin D (z.B. mit Vigantoletten® 1000 I.E.) ausgeglichen werden, so Pilz. Als Faustregel gilt, dass der 25(OH)D-Serumspiegel mit 1000 I.E. pro Tag um 10 ng/ml ansteigt. Da der Bedarf an Vitamin D praktisch linear mit dem Körpergewicht korreliert, gelten höhere Dosen v.a. für Übergewichtige. Grundsätzlich kann die entsprechende Menge Vitamin D auch einmal pro Woche oder einmal pro Monat verabreicht werden.
Die Empfehlungen zur Vitamin-D-Supplementierung beziehen sich v. a. auf die frakturmindernde Wirkung. Immer deutlicher zeigt sich aber auch, dass Vitamin D den Verlauf von Herz-Kreislauf- oder Autoimmunerkrankungen und selbst von Krebs positiv beeinflussen kann, berichtete Pilz. Eine Cochrane-Metaanalyse (Bjelako-vic G et al. Cochrane Database Syst Rev 2011; 7: CD007470) konnte zeigen, dass Menschen, die ausreichend mit Vitamin D versorgt sind, gute Chancen haben, länger zu leben.
■ Martin Bischoff Quelle: Pressekonferenz„Aktuelle Empfehlungen zu Vitamin D", München, Januar 2013 (Veranstalter: Merck Serono)