Mortalitätsanalysen - Trinkt mehr Kaffee!
Tatsächlich kann man in dem Getränk etwa 1000 Substanzen finden, die etwas mit der Gesundheit zu tun haben können. Darunter sind auch starke Antioxidanzien. Trotzdem machen sich manche Sorgen um das Herz, zumal Kaffee das LDL anhebt und kurzfristig auch den Blutdruck.
Die Daten zu dem Thema waren bisher widersprüchlich. Nun wurde eine US-Erhebung dazu ausgewertet, die 5.148.760 Personenjahre einschloss. Es ergab sich eine negative Korrelation zwischen Kaffeekonsum und Gesamtmortalität - je mehr, desto günstiger (bei sechs oder mehr Tassen täglich flachte die Kurve ab). Der Zusammenhang galt auch für alle möglichen spezifischen Todesursachen (einschließlich kardiale), ausgenommen Krebs. In Untergruppen (wie Nichtrauchern oder besonders gesunde Menschen) waren die Verhältnisse nicht anders.
Ob der Zusammenhang kausaler Art ist oder es sich nur um eine Assoziation handelt, konnte wegen des Beobachtungs-Charakters der Studie nicht beurteilt werden. Da man keine Unterschiede zwischen Genuss von Kaffee mit und ohne Koffein fand, kann man annehmen, dass es nicht dieses Stimulans ist, das den Mortalitätsunterschied ausmacht.
Niemand muss sich beim Kaffeekränzchen Sorgen um seine Gesundheit machen, höchstens wegen der Torte.
NT
â–¡ Freedman ND et ai: Association ofcoffee drin-king with total and cause-specific mortality. N Engl J Med 366 (2012) 1891-1904